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Wahrsagekarten

Kartenleger Angelo: Wahrsagekarten


Wahrsagekarten: Foto: © Miriam / AdobeStock / #463390734
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Woher stammen Wahrsagekarten

Wahrsagekarten wurden zuerst mit den Zigeunern in Verbindung gebracht. Diese waren ein Nomadenvolk, das von Indien über Rumänien, Ungarn und die Slowakei nach Europa einwanderten. Sie brachten die Wege der indischen Mystik und Weissagungen mit sich, die Wahrsagekarten beinhalteten. Sie wurden verwendet, um Einblicke in die aktuelle oder zukünftige Situation zu einem bestimmten Thema zu erhalten.

Spielkarten verbreiteten sich schnell auf der ganzen Welt und zu Beginn des 15. Jahrhunderts tauchte eine neue Art von Karten auf: Das Tarot von Marseille.

Im Laufe von 600 Jahren haben sich die Karten von einfacher Unterhaltung zu echten wahrsagenden Werkzeugen entwickelt. Mit einer oft in Ungewissheit gehüllten Geschichte hat es das Tarot geschafft, weltweite Anerkennung zu erlangen und Menschen auf der ganzen Welt zu faszinieren.

Geheimnisvoller Ursprung des Tarots

Die tatsächliche offizielle Entstehung des Tarots ist noch unbekannt. Gelehrte behaupten, dass Karten erstmals in Italien im späten 14. Jahrhundert auftauchten und nur für spielerische Zwecke verwendet wurden. Da sie mit Goldfarbe bemalt waren, hatte der Adel sie als Kunstwerke, zur Unterhaltung und bot sie sogar als Hochzeitsgeschenk für Mitglieder des Königshauses an.

Erst Mitte des 18. Jahrhunderts tauchten einige Berichte über die Verwendung von Kartenspielen für Astrologie- und Wahrsagestudien in okkultistischen Schulen in Europa auf. Tarot wurde zunehmend als Wissensquelle genutzt und die Bevölkerung erkannte, dass es viel mehr als nur ein Spiel war.

Verschiedene Wahrsagekarten

Es gibt verschiedene Arten von Tarot-Wahrsagekarten, aber das weltweit am häufigsten verwendete Format ist als Rider-Waite-Tarot-Deck bekannt und wurde von einer Frau entworfen. Die traditionelle Struktur mit 78 Karten wurde von der Britin Pamela Colman Smith entwickelt, einer Schriftstellerin und Illustratorin, die ihrer Zeit weit voraus war.

Pamela war Teil einer geheimen Schule für Magie und Okkultismus namens Golden Dawn und half bei der Gestaltung des Decks, das bis heute in der Welt des Tarots verwendet wird. Sie entwarf alle Karten und erfand die Organisation der kleinen Arkana neu. Nach fast sechsmonatiger Arbeit vollendete die Künstlerin im Jahr 1910 die Illustrationen, die sie mit Tusche und Aquarell anfertigte. Die neuen Designs brachten eine einzigartige Schönheit und dienten als Vorbild für alle anderen Kartentypen, die später kamen.

Wie werden Tarotkarten verwendet?

Tarotkarten sind wohl mit Abstand die beliebtesten Wahrsagekarten. Das Kartendeck enthält normalerweise 78 Karten, die in grosse Arkana und kleine Arkana unterteilt sind.

22 Karten werden als grosse Arkana bezeichnet, die als Hauptkarten fungieren. Jede steht für sich alleine und repräsentiert einen wichtigen Archetyp wie beispielsweise Liebe, Hoffnung und Tradition. Sie können auch Einzelpersonen darstellen, die eine wichtige Rolle in unserem Leben spielen. Sie stellen die entscheidenden Ereignisse in unserem Leben dar und repräsentieren Dinge, die wir alle gemeinsam haben.

Die kleinen Arkana, die aus den restlichen 56 Karten bestehen, sind wiederum unterteilt in Kelche, Schwerter, Münzen und Stäbe. Sie bestehen aus 10 Zahlenkarten, die sich im Allgemeinen mit dem Alltag des Lebens befassen. Sie repräsentieren Aufgaben, Entscheidungen und Ereignisse, die unser alltägliches Leben betreffen und kleine Details deutlich machen können.

Es gibt verschiedene Legearten der Tarotkarten, in denen spezielle Layouts gelegt werden. Jede ist für unterschiedliche Arten von Fragen und Erkenntnissen konzipiert. Einfache Lesungen können aus zwei Karten bestehen, während komplexere Fragen aus zehn oder noch mehr Karten resultieren.

Verschiedene Arten der Tarotkarten

Tarot de Marseille: Es war das erste in Frankreich erstellte Deck und gilt als das traditionellste Tarot der Welt.

Rider Waite Tarot: Das meistverkaufte Deck auf dem gesamten Planeten wurde von der Engländerin Pamela Colman Smith illustriert und neu strukturiert.

Mythologisches Tarot: Die Karten wurden von der Amerikanerin Liz Greene entwickelt, die die traditionellen Zeichnungen durch Illustrationen mit Figuren aus der griechischen Mythologie ersetzte.

Thoth Tarot: In diesem Spiel sind die Karten mit Astrologie und Figuren aus der ägyptischen Mythologie verbunden, und die Arkana haben andere Nomenklaturen als andere Tarots.

Lenormand Tarot: In diesem von der Französin Anne Marie Adelaide Lenormand kreierten Deck mischen die Karten traditionelle Symbole mit modernen Jugendstilbildern.

Orakelkarten

Orakelkarten können sowohl zum Wahrsagen als auch für persönliche Einsichten verwendet werden. Die Definition eines Orakelkartensets ist einfacher gehalten und die Karten haben meist direkt etwas mit dem Leben zu tun. Die Anzahl der Karten variiert stark von Deck zu Deck, ebenso wie die Kartennamen, Bedeutungen und Illustrationen.

Eine beliebte Unterkategorie von Orakelkarten sind „Engelkarten“, die Abbildungen von Engeln auf jeder Karte verwenden, um verschiedene tugendhafte oder bestätigende Konzepte darzustellen. Orakelkarten können in verschiedenen Legeweisen interpretiert werden oder auch einzeln, um bestimmte Fragen zu beantworten.

Spielkarten wurden als Wahrsagekarten verwendet

Eine andere Kategorie von Wahrsagekarten sind einfache Spielkarten. Sie waren nicht als Wahrsagewerkzeug gedacht und wurden seit Jahrhunderten trotzdem als Wahrsagekarten verwendet.

Im Laufe der Geschichte haben Kartenleger aus verschiedenen Gründen auch Standardspielkarten (auch Pokerspielkarten genannt) verwendet. Zunächst einmal waren Spielkarten im 17. und 18. Jahrhundert billiger und einfacher zu bekommen als größere und komplexere Tarotkarten. Viele Gasthäuser und Tavernen boten Glücks- und Kartenspiele als Unterhaltungsform an.



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